Nach Jahren der Expansion und eines ungebremsten Baubooms eröffnen nun zahlreiche neue Hotels und setzen den Bestand unter Druck. Hat Deutschland jetzt zu viele Hotels?
Eine Trendanalyse der SELECT auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes in den Jahren 2005-2023 für die Bundesrepublik Deutschland und zeigt, dass die Zahl der Betriebe um 12,6 Prozent zurückgegangen und die Zahl der Gästebetten indes um über 30 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig ist dabei die Nachfrage überproportional gewachsen – um rund 57 Prozent auf rund 122 Millionen Übernachtungen allein im ersten Halbjahr 2023, was nahezu auf gleichem Niveau liegt wie im Jahr 2019. Insofern ist eine Einzelfallbetrachtung des jeweiligen Standorts entscheidend.
Entgegen vieler Meinungen hat die EZB-Niedrigzinspolitik der Hotellerie langfristig auch gutgetan. Denn erst der Anlagedruck von Investoren sorgte dafür, dass sich man auch mit dem einstigen „Schmuddelkind“ auseinandergesetzt und Hotels im Laufe der Zeit nicht mehr nur als Portfolio-Beimischung akzeptierte. Es entstanden marktfähige Vertragsstrukturen, neue Hotelgesellschaften und Konzepte als auch immer mehr Transparenz, sodass Hotels nicht zuletzt auch in der Bankenwelt zu einer ernstzunehmenden Assetklasse avancieren konnten.
Weitere Einblicke über die Entwicklung des Angebots, Leerstände, das Zinsniveau und seine Folgen, Zimmerpreise und Projekt-Pipelines lesen Sie hier.